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Stefan Klinkenberg
Architekt und Projektentwickler
Stefan Klinkenberg (Jg. 1955) ist Architekt und Projektentwickler in Berlin. Mit Mitarbeitenden sowie Kooperationspartner:innen entwickelt und plant er Projekte mit besonderen sozialen und ökologischen Ansprüchen. Bauherren sind Initiativen, Genossenschaften, Vereine, soziale Träger, Bauherrengemeinschaften und private Investor:innen. Manche Projekte werden selbst initiiert, um dann unter Beteiligung von Nutzer:innen, Anlege:innen und Interessierten umgesetzt zu werden. Die Projekte werden bereits in der Konzeptionsphase ganzheitlich und partizipativ angelegt, um dann in der Planung und Durchführung ganzheitlich betreut zu werden. So bietet das Büro neben den Architektenleistungen auch Ingenieurleistungen, Tragwerksplanung, Entwicklungsleistungen, Beratung, Finanzierungsbeschaffung- und Abwicklung, Hausverwaltung und Vermarktung an. Die sozialen und ökologischen Ansprüche werden von der Konzeption bis in die Bewirtschaftung beachtet. Die Bauherren haben eine:n Ansprechpartner:in und können nach ihrem individuellen Bedarf alle mit dem Bau- und Entwicklungsprozess verbundenen Planungs- und Managementleistungen in Anspruch nehmen.
Die Architektur dient so der nachhaltigen Verbesserung der sozialen und ökologischen Verhältnisse. Die Ökonomie und die Organisation sind Werkzeuge zum Erreichen der Ziele. Die Bank ist dabei ein wichtiger Partner.
Aus einem genossenschaftlich orientierten Elternhaus kommend hat Stefan Klinkenberg nach Abitur und Tätigkeiten in der Jugend- und Sozialarbeit in Köln an der Technischen Universität Berlin Architektur studiert, parallel dazu Kunstgeschichte, Archäologie und Technikgeschichte.
Mit der Legalisierung der besetzten Häuser, der Umkehr in der Stadterneuerungspolitik und der allgemeinen sozialen und ökologischen Aufbruchsstimmung am Anfang der 1980er Jahre ergaben sich für Architekten neue Betätigungsfelder.
Parallel zur eigenen Bürotätigkeit arbeitete er von 1984 – 1993 bei Stattbau an der Steuerung des Modellprojektes Block 103 in Berlin Kreuzberg. Es ging um die Erprobung neuer Wohn- und Lebensformen, die Realisierung eines ökologischen Modellvorhabens, die Integration von Arbeitsbeschaffungs- und Ausbildungsmaßnahmen und den Aufbau einer Bewohnergenossenschaft als Organisation der Selbstverwaltung.
In den 1990er und 2000er Jahren folgten Projekte wie die Meyerschen Häuser in Leipzig wo unter der Ägide einer seit dem 19. Jahrhundert bestehenden Stiftung mehrere denkmalgeschützte Siedlungen unter sozialen und ökologischen Ansprüchen saniert und neu gestaltet wurden. Das Gelände der ehemaligen Brauerei Königstadt in Berlin Prenzlauer Berg wurde mit einer Genossenschaft aus ansässigen Gewerbetreibenden erworben und wird schrittweise zu einem lebendigen Gewerbehof geformt. Das denkmalgeschützte Rathaus Friedrichshagen in Berlin wird mit einer Bürgerinitiative getreu dem Motto an der Fassade „Dem Wohle der Bürger“ zu einem Standort für Kultur, Soziales, Bildung, Kommunikation und Dienstleistungen entwickelt.
Zunehmend tritt der Neubau in den Vordergrund. Soziale Träger, Baugruppen, Genossenschaften müssen Neubauten errichten, um den dringenden Erfordernissen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden. Dabei spielen aus einer ethischen Grundhaltung und der langfristigen Bewirtschaftungsperspektive gewonnene Nachhaltigkeitsaspekte eine wichtige Rolle.
„Wir wollen Menschen zusammen bringen und mit ihnen gemeinsam ein lebenswertes, nachhaltiges Wohn- und Lebensumfeld schaffen.“
Buchveröffentlichungen
Die Brauerei Königstadt – Industriegeschichte in Prenzlauer Berg
Martin Albrecht und Stefan Klinkenberg, erschienen 2010 im Chr. Links Verlag Berlin.