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Nachhaltig leben

Green Christmas

Weihnachten ohne schlechtes Gewissen

Die schönste Zeit des Jahres ist leider nicht die umweltfreundlichste. Vom Baum über das Essen bis hin zu den Geschenken, das alles erhöht unseren CO2-Fußabdruck um einige Stiefelnummern. Emissionsmäßig ist das Weihnachtsfest des durchschnittlichen Deutschen mit einem Flug nach London zu vergleichen. Dabei geht es auch anders: Mit unseren Tipps sind Sie fast so umweltfreundlich unterwegs wie der Weihnachtsmann auf seinem Rentierschlitten.

Grüne Weihnachten Baum

Der Weihnachtsbaum

Nahezu 25 Millionen Weihnachtsbäume finden jedes Jahr Einzug in die deutschen Haushalte. Die meisten davon erleben ein jähes Ende nach dem Dreikönigstag und werden schlicht weggeworfen. Ein Plastikbaum ist allerdings keine gute Alternative, darauf weist der World Widelife Fund (WWF) hin. Künstliche Bäume zahlen lediglich auf den eh schon viel zu großen Berg an Plastikmüll ein.

Besser sind Bäume im Topf, denn diese können nach dem Fest eingepflanzt werden. Allerdings ist das keine Garantie für Nachhaltigkeit. Es kann passieren, dass der Baum nach dem Umsetzen ins Freie gar nicht anwächst, weil er bereits starke Wurzelschäden durch das Ausgraben und den Transport erlitten hat. Zudem stammen viele Bäumchen im Topf aus Monokulturen und sind mit Gift gespritzt.

Eine weitere Alternative ist der gemietete Weihnachtsbaum im Topf. Regionale Baumschulen liefern die Bäumchen gegen Gebühr sogar an. Wer auf den eigenen Baum ganz klassisch im Ständer nicht verzichten möchte, sollte wenigstens darauf achten, dass der Baum aus FSC-zertifizierter Fortwirtschaft kommt.

Sie sind offen für alternative Weihnachtsbräuche? Dann dekorieren Sie doch Ihre Wohnzimmerpalme oder eine andere große Grünpflanze im Haus. Eine Lichterkette, ein paar Schleifen oder Zuckerstangen und schon versprüht sie weihnachtlichen Glanz.

Apropos Lichterketten: Lichterketten mit LED-Birnchen verbrauchen deutlich weniger Energie als herkömmliche. Und auch diese gibt es in verschiedenen Lichtfarben, von Hell- bis Warmweiß. Auf echte Kerzen sollte am besten ganz verzichtet werden. Denn das Abbrennen produziert Stickstoffoxide und Ruß.

Grüne Weihnachten Geschenk

Die Geschenke

Bei den Geschenken gelten eigentlich die gleichen Regeln wie bei jeder Konsumentscheidung, wenn man nachhaltig leben möchte. In erster Linie sollte man überlegen, ob der Kauf wirklich Sinn macht. Kann der oder die Beschenkte es wirklich brauchen? Hat das Geschenk eine möglichst lange Lebensdauer? Eine Zimmerpflanze – mit oder ohne Weihnachtsdeko – ist beispielsweise ein nachhaltigeres Geschenk als ein tanzender Plastiknikolaus. Geschenke, die Batterien erfordern, sind sowieso nicht im Sinne der Umwelt. Hingegen punkten lokale Produkte und alles, was essbar ist, mit einer deutlich besseren CO2-Bilanz. Und statt vieler kleiner Geschenke, die vielleicht nur im Moment des Auspackens eine nette Überraschung sind, schenkt man besser ein Größeres.

Getreu dem Motto „Zeit statt Zeug“ kann ein gemeinsames Erlebnis das schönere und umweltfreundlichere Geschenk sein, vom Barista-Kurs über einen Ausflug bis hin zu einem Restaurantbesuch. Auch Patenschaften sind ein sehr persönliches Geschenk: Zoos und Umweltschutzorganisationen bieten diese für Tiere oder Bäume an.

Die Verpackung

Das Weihnachtsfest produziert in Deutschland tonnenweise Müll. Und davon ist vieles noch nicht einmal recyclingfähig: Glitzerpapier, Schleifenband, verzierte Klebebänder all das gehört in die Restmülltonne. Gleiches gilt für ganz normales Geschenkpapier, denn es ist meist mit Kunststoff beschichtet und kann daher nicht in den Altpapiercontainer.

Wenn es Geschenkpapier sein soll, dann am besten Recyceltes. Besonders umweltfreundliche Geschenkpapiere tragen das Umweltzeichen Blauer Engel. Braunes Packpapier lässt sich mit farbiger Kordel und einem Eukalyptuszweig hervorragend weihnachtlich aufwerten. Das ist weitaus nachhaltiger.

Eine sehr umweltfreundliche Alternative ist Stoff als Verpackungsmaterial. In Japan gibt es für diese Art von Verpackung sogar einen Namen: Furoshiki heißt diese traditionelle Methode. Geschirrtücher oder Stoffreste eignen sich dafür gleichermaßen.

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Das Essen

Kein Weihnachten ohne Festschmaus. Und gerade beim Essen rauscht der CO2-Fußabdruck in schwindelerregende Höhen. Denn das, was wir essen, hat eine enorme Auswirkung auf Natur und Umwelt. So ist die Fleischindustrie weltweit für fast 15 (Quelle) Prozent unserer Treibhausgase verantwortlich. Ein vegetarisches Weihnachtsessen macht das Fest gleich um einiges nachhaltiger. Wenn dazu noch regional, saisonal und möglichst verpackungsfrei eingekauft wird, werden alle umweltbewussten Weihnachtsengel vor Freude singen. Reste sollten natürlich möglichst eingefroren und nicht weggeworfen werden. 

Zum nachhaltigen Weihnachtsessen passt ein guter, ökologisch produzierter Tropfen aus einer regionalen Destillerie oder Weinkellerei – übrigens nicht nur am Tisch, sondern auch unterm Baum als Geschenk.