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Strom, Kaffee oder das Zugticket: Über die Jahre werden die meisten Dinge immer teurer. Das liegt an der Inflation. Wir werfen in diesem Artikel einen Blick auf die Mechanismen der Geldentwertung und was sie für den Vermögensaufbau bedeuten.
Was ist Inflation?
Die Inflation ist kurz gesagt der Prozess der Geldentwertung. Denn Preise für Produkte und Dienstleistungen verändern sich in einem Markt recht häufig. Wenn Waren teurer werden, erhalten die Käufer:innen weniger für ihr Geld: Man bekommt für einen Euro nicht mehr genauso viel wie noch vor einiger Zeit. Die Kaufkraft des Geldes sinkt also.
Von Inflation spricht man allerdings nicht, wenn einzelne Produkte teurer werden oder durch bestimmte Ereignisse wie eine schlechte Ernte das Preisniveau vorübergehend steigt. Die Inflation bezieht sich auf einen allgemeinen Preisanstieg innerhalb einer Marktwirtschaft. Das Gegenteil nennt man Deflation. Diese liegt vor, wenn Güter immer billiger werden.
Wie wird die Inflation berechnet?
Das Statistische Bundesamt misst die Inflation anhand eines fiktiven Warenkorbs. In diesem Warenkorb liegen sozusagen alle Produkte und Dienstleistungen, die Privatpersonen pro Jahr einkaufen. Dazu gehören:
- Gebrauchsgüter (Smartphones, Mikrowelle, Kleidung)
- Alltagsprodukte (Lebensmittel, Kraftstoff, Bücher)
- Dienstleistungen (Miete, Versicherungen, Reinigungskraft)
Zwar haben private Haushalte unterschiedliche Kaufgewohnheiten, so geben die einen mehr für Mobilität aus als andere, für den fiktiven Warenkorb werden aber die durchschnittlichen Ausgaben in Deutschland zusammengenommen. Der Warenkorb ist daher repräsentativ für die Konsumausgaben aller privaten Haushalte Deutschlands.
Dinge, für die wir mehr ausgeben, erhalten dabei mehr Gewichtung (zum Beispiel Energie). Der fiktive Warenkorb kann sich über die Jahre ändern, weil neue Produkte hinzukommen während veraltete Waren wegfallen. Abgesehen davon bleibt der Warenkorb gleich.
Um die Inflation zu berechnen, vergleicht man den Preis des gesamten Warenkorbs in einem Monat mit dem Warenkorb-Preis des Vorjahres im gleichen Monat. Die Differenz in Prozent ist die Inflationsrate.
Wodurch entsteht Inflation?
Die Inflation hat viel damit zu tun, wie groß die Geldmenge in einer Marktwirtschaft ist. Wenn sehr viel Geld vorhanden ist, steigt in der Regel die Nachfrage nach Gütern. Gibt es aber weniger Güter als nachgefragt werden, steigen die Preise an. In diesem Moment beginnt die Inflation.
Die Preissteigerung führt häufig zu steigenden Löhnen. Diese kosten die Unternehmen aber Geld, sodass sie die Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen weiter anheben. Gleichzeitig verstärkt die steigende Nachfrage den Preisauftrieb. Es steigen im Wechsel immer wieder Preise und Löhne an. Das nennt man auch die Lohn-Preis-Spirale.
Ein allgemeiner Preisanstieg kann auch dadurch ausgelöst werden, dass die Produktionskosten steigen, beispielsweise wenn Strom teurer wird. Zudem ist die Verknappung an Rohstoffen ein weltweiter Preistreiber.
Was bedeutet die Inflation für den Vermögensaufbau?
Als Folge der Inflation kommt es oft zu einer „Flucht in Sachwerte“. Damit ist gemeint, dass die Menschen ihr Geld ausgeben oder in Sachwerte anlegen, aus Angst, dass ihr Erspartes durch die Inflation an Wert verliert.
Die Inflation hat für Privatleute einen positiven Nebeneffekt: Schulden werden dadurch – vereinfacht gesagt – kleiner. Allerdings gilt das Gleiche für Erspartes. Letzteres kann sich stark bemerkbar machen, insbesondere wenn man über einen längeren Zeitraum Geld anlegt, beispielsweise für die Altersvorsorge. Denn im Alter benötigt man aufgrund der stetig sinkenden Kaufkraft deutlich mehr Geld, um den Lebensstandard zu halten.
Inflation: Ein Rechenbeispiel für die Altersvorsorge
Nehmen wir an, dass über einen Ansparzeitraum von zwanzig Jahren eine durchschnittliche Inflation von etwa zwei Prozent vorliegt. Länder streben in der Regel eine Inflation in dieser Höhe an, weil dies als stabiles Preisniveau und damit ideale Bedingung für das Wirtschaftswachstum gilt.
Unter dieser Voraussetzung müssten in zwanzig Jahren knapp 1.500 Euro aufgewendet werden, um eine vergleichbare Kaufkraft von heutigen 1.000 Euro zu erzielen.
Welche Anlage schützt Vermögen vor Inflation?
Die Deutschen sind ein sparsames Volk. Laut Statistischem Bundesamt lagen 2,9 Billionen Euro auf Giro- oder Tagesgeldkonten oder waren im Zinsmarkt investiert. Aktuell ist es mit solchen Anlagen aber nicht möglich, die Geldentwertung auszugleichen, weil die Rendite niedriger ist als die Inflation. Der Realzins liegt also im Minus.
Viele Anleger:innen entscheiden sich daher für eine Investition in Sachwerte. Dazu gehören Immobilien und Aktien, aber auch Edelmetalle und Kunstwerke. Sachwerte können stark im Preis schwanken, auch wenn sich in vielen Bereichen die Preise in den letzten Jahren konstant gesteigert haben.
Unter Risiko-Gesichtspunkten ist es ratsam, die Anlage über verschiedene Assetklassen aufzuteilen. So könnte ein Teil der Anlage in UmweltBank Fonds erfolgen. Die breitgestreuten Aktienfonds bieten eine gute Renditechance bei moderatem Risiko. Ein weiterer Teil des Vermögens kann in Sachwerte wie Immobilien oder Sammlerobjekte investiert werden, während ein weiterer Teil in festverzinste Sparpläne oder Tagesgeldkonten fließt. Letzteres bringt trotz der aktuell niedrigen Zinsen Stabilität ins Portfolio und erhält die Liquidität für spontane Engpässe und unerwartete Anschaffungen. Auch könnten bei einer guten Gelegenheit Fonds damit aufgestockt werden.
Mit einer guten Diversifizierung lassen sich die Spuren der Inflation gut ausgleichen, ohne zu große Risiken eingehen zu müssen.
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