Finanzwissen Investieren

In Krisenzeiten nachhaltig investieren – so geht’s!

Klimakrise, Pandemie, Krieg – die aktuellen Unsicherheiten beeinflussen auch Spar- und Investitionspläne. Wir zeigen, wie man auch in Krisenzeiten sinnvoll und nachhaltig investieren kann.

Geldanlage in Krisenzeiten

In Zeiten der Krise fehlt das Gefühl der Sicherheit. Das wirkt sich auch auf Geld, Finanzen und Investments aus: Steigende Energiekosten lassen Preise in die Höhe schnellen, infolgedessen verliert unser Geld an Wert (und nichts anderes ist Inflation). Sprich: Geld in die Socke zu stecken lässt es zwar nicht weniger werden. Doch es verliert seinen Wert und seine Kaufkraft.

Lösungen wurden gesucht, aber Sparkonten und Tagesgeld allein sind nicht die beste Wahl. Obwohl die EZB den Leitzins anhob, werden die Zinsen dadurch nur marginal höher– den inflationsbedingten Kaufkraftverlust können diese nicht sofort ausgleichen. Es bleiben nur Wertpapiere- doch gerade die Börsen reagieren empfindlich auf politische und militärische Konflikte, aber auch auf die Unsicherheit von Anleger:innen.

Zusätzlich zu dieser schwierigen Lage, hat das EU-Parlament im Rahmen der sogenannten EU-Taxonomie entschieden, dass Atomkraft und Erdgas unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig“ einzustufen sind. Ziel ist es, mehr Investitionen in nachhaltige Unternehmen und Technologien zu lenken, um den Green Deal zu unterstützen und auch das Pariser Abkommen schneller zu erreichen. Durch diese EU-Regelungen bestehen für alle Anleger:innen die Gefahr, über vermeintliche grüne Fonds versehentlich in nicht nachhaltige Energieformen zu investieren, die keine Zukunft haben.

Kopf in den Sand stecken? Nein: Denn Geld kann auch in unsicheren Zeiten sinnvoll und schlau angelegt werden – ohne auf eine nachhaltige Wirkung zu verzichten.

Keine Angst vor der Börse!

Die Börse wird von vielen als spekulativer Marktplatz verkannt, wo man in guten Zeiten sein Geld vermehren kann, in schlechten Zeiten Geld verliert. Krisenbedingt drücken derzeit unter anderem Lieferprobleme, schwankende Energiekosten und Kriegsängste auf die Kurse. Das kann Anleger:innen verunsichern. Wichtig ist es deshalb aber, sich von Krisenzeiten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Denn das Problem sind oft nicht die Börsen selbst, sondern auch das Investitionsverhalten der Anlegenden.

Viele Anleger:innen steigen erst ein, wenn die Kurse hoch sind und verkaufen dann, wenn die Märkte schlecht sind, dabei ist eigentlich genau das Gegenteil sinnvoller. Im Fachjargon nennt man das antizyklisch investieren. Wissenswert ist dabei auch, was die Vergangenheit gezeigt hat: Jede Krise geht irgendwann vorbei und Märkte erholen sich wieder! Das zeigt auch ein historischer Blick auf die Entwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX) über 30 Jahre hinweg: Langfristig haben sich die Kurse bisher noch nach jedem Crash wieder erholt – wenn auch unterschiedlich schnell. Für Anleger:innen mit langem Atem und guten Nerven können solche Zeiten auch Kaufgelegenheiten sein. Die Klimakrise wird uns wohl noch länger beschäftigen: Nachhaltig Geld anlegen ist daher wichtiger denn je.

Die richtige Anlagestrategie in Krisenzeiten

Krisenzeiten bieten Anleger:innen Chancen, trotzdem sind die Risiken zu beachten – das gilt bei einzelnen Wertpapieren genauso wie bei Investitionen in Fonds. Umso wichtiger ist eine Anlagestrategie, die folgende Dinge berücksichtigt:

  1. Breit streuen und das Risiko minimieren: Wer das gesamte Geld auf ein einziges Unternehmen setzt, geht ein hohes Risiko ein. Denn geht dieses eine Wertpapier baden, fällt der Verlust maximal aus. Entsprechend ist es besser, in unterschiedliche Unternehmen zu investieren.
  2. Zur Streuung auf Fonds setzen: Fonds sind nichts anderes als ein Bündel von unterschiedlichen Wertpapieren. Qualifizierte Fondsmanager:innen verwalten das Geld der Anleger:innen und sorgen dafür, dass der Fonds eine Risikostreuung enthält. Oder, dass er wirklich nachhaltig ist.
  3. Langfristig denken, Krisen aussitzen: Verunsicherte Anleger:innen glauben, in Zeiten von Krisen und bei sinkendem Wert ihres Wertpapiers oder ihrer Fondseinlagen sollten sie verkaufen, ehe der Wert womöglich weiter sinkt. Das Gegenteil ist der Fall. Wer bei Wertverlust in Panik gerät, bezahlt diesen Wertverlust. Über Jahre hinweg kann eine Buy-and-Hold-Strategie zufriedenstellende Renditen und positive Kursentwicklungen hervorbringen, weswegen es sich oft lohnt, dranzubleiben. Denn Buy-and-Hold zielt eben nicht auf kurzfristige Spekulation ab, sondern vertraut darauf, dass über einen längeren Zeitraum der Wert steigt.
  4. Nur entbehrliches Geld investieren: Wer sinnvoll und krisensicher anlegen möchte, sollte das investierte Kapital nicht kurzfristig benötigen. Daher sollten Anleger:innen nur Geld in Wertpapiere investieren, das sie mindestens mittelfristig (z. B. 5 Jahre) nicht brauchen werden.
  5. Fondssparpläne nutzen: Viele Fonds können erst ab einer bestimmten Summe bespart werden, manche davon auch schon mit kleinen, monatlichen Belträgen ab 25 Euro. Das tut nicht weh, passiert regelmäßig und am Ende kommt eben doch ein kleines Vermögen zusammen. Noch ein Vorteil: Weil man sich mit einer gleichbleibenden monatlichen Summe zum jeweils gültigen Preis am Fonds beteiligt, reduziert sich über einen längeren Zeitraum betrachtet die Auswirkung krisenbedingter Schwankungen. Das ist der sogenannte Cost-Average-Effekt.

Mit der richtigen Anlagestrategie kann Geld sich also weiterhin vermehren, trotz Inflation und Niedrigzinsphase. Doch neben der Frage nach der Rendite immer auch die Nachhaltigkeit betrachtet werden. Gerade hier gibt es eine wichtige, aktuelle Veränderung.

In der Krise auf dunkelgrüne Anlagestrategien setzen

Seit der Offenlegungsverordnung der EU gibt es drei Produktkategorien. Je nach Kennzeichnung erfüllen die im Fondsportfolio enthaltenen Emittenten nachhaltige Kriterien – oder eben nicht:

Herkömmliche Fonds, Artikel 6Kennzeichnet konventionelle Fonds, die keinen ausdrücklichen Wert auf ethische oder Umweltziele legen. Aktien von Unternehmen, die mit Waffen oder Atomkraft handeln können auch in diesen Fonds enthalten sein.
„Hellgrüne“ Fonds, Artikel 8Diese Fonds berücksichtigen immerhin grundlegende ökologische und soziale Aspekte, meist auf Basis einfacher ESG-Kriterien. Das Kürzel ESG vereint die wichtigsten Leitlinien für nachhaltige Geldanlage. Es steht für Enviromental, SociaI und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und dient als erste Orientierung bei der Frage nach der Nachhaltigkeit von Unternehmen oder Finanzprodukten. Vereinfacht gesagt, richten diese Fonds aber keinen oder zumindest weniger Schaden an als herkömmliche.
„Dunkelgrüne“ Fonds, Artikel 9Diese Kennzeichnung erhalten Fonds mit ausdrücklich definierten Nachhaltigkeitszielen. Sie folgen den UN-Entwicklungszielen (SDGs) und belegen, dass sie eine positive nachhaltige Wirkung entfalten.  Diese Fonds gehen eine Schritt weiter und sind damit wirkungsvoller als nur „weniger Schaden anzurichten“.

 

Deshalb gilt: Selbst aktiv werden und zu einer nachhaltigen Bank wechseln um in wirklich nachhaltige Fonds zu investieren.

In Nachhaltigkeit investieren – und Zukunft gestalten

Wirklich nachhaltig sind die Fonds der eigenen Fondsfamilie der UmweltBank: Die Fonds UmweltSpektrum Natur, UmweltSpektrum Mensch und UmweltSpektrum Mix sind alle “dunkelgrün“ nach Artikel 9 (Einstufung laut EU-Offenlegungsverordnung nach Selbsteinschätzung der Fondsgesellschaft). Doch anders als durch die EU-Taxonomie erlaubt, finden hier trotzdem keine Investitionen in Erdgas oder Atomkraft statt. Das lehnt die UmweltBank entschieden ab. Die Fonds enthalten ausschließlich Wertpapiere von Unternehmen, die ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen haben. Firmen, die fossile Energien nutzen, Militärgüter herstellen oder Menschenrechtsverletzungen dulden, sind dadurch ausgeschlossen.

Stattdessen setzen die UmweltSpektrum Fonds zum Beispiel auf Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Gesundheitsversorgung. So können die Kund:innen selbst entscheiden, wo der Schwerpunkt ihrer Investition liegen soll: Bei ökologischen Nachhaltigkeitszielen (z. B. saubere Energie, Klimaschutz, Gewässerschutz), bei Fragen des sozialen Miteinanders (z. B. Gesundheit. Bildung, Frieden) oder bei einem Mix aus beidem.

Das angelegte Geld finanziert in jedem Fall nur handverlesene Unternehmen über die Fonds, die einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben und nachhaltig gut wirtschaften. Wer wirklich grün investieren und damit eine nachhaltige Zukunft gestalten will, kann hier Geld sinnvoll angelegen.