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Fondsberater des UmweltSpektrum Natur, Fabian Leuchtner und Dimitri Widmann, erklären in einem Interview, wie sie Nachhaltigkeit in Kooperation mit der UmweltBank vorantreiben und was den UmweltSpektrum Natur von anderen Fonds abhebt.
Welche Faktoren heben den UmweltSpektrum Natur Fonds, den Sie in Partnerschaft mit der UmweltBank betreuen, in Ihren Augen von anderen Fonds ab?
Widmann: Es ist für uns wichtig, dass wir nur Unternehmen in das Anlageuniversum aufnehmen, die der Umwelt nicht schaden bzw. einen positiven Impact haben und auch sonst, nicht nur in Bezug auf Umwelt, in keiner Weise negativ auffallen. Bei der Aktienauswahl haben wir durch unseren Fokus auch auf kleinere Werte (im Sinne der Marktkapitalisierung) ein größeres Anlageuniversum und somit ein breiteres Spektrum an Titeln im Portfolio. Dadurch findet man einige Titel, die es sonst selten in anderen Produkten gibt. Dies hat sich auch in einer überdurchschnittlichen Performance in der Kategorie ESG-Fonds bemerkbar gemacht."
Leuchtner: Momentan gibt es ESG-Fonds in Hülle und Fülle und es ist noch recht unklar, wie die Regelungen hinsichtlich ESG zukünftig überhaupt aussehen werden. So sind die Hürden, um ein Artikel-8-Fonds zu werden, eher gering und werden auch unterschiedlich interpretiert. Für uns, die UmweltBank und die Anlegenden ist es deswegen umso wichtiger, dass wir einen wirklich nachhaltigen Fonds anbieten, der sich auf die Unternehmen konzentriert, die einen positiven Impact liefern und den Ausschlusskriterien standhalten. Somit schließen wir ESG-Titel im Portfolio aus, die teilweise ein sehr gutes Rating bei Agenturen erhalten aber keinen wirklich positiven Impact aufweisen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Fonds der UmweltBank nicht nur zu Vertriebszwecken nachhaltig sind, sondern aus Überzeugung ein strenges Konzept verfolgt wird, das auch in der Realität umgesetzt wird.
Lassen sich Ihrer Meinung nach Ökologie und Ökonomie miteinander vereinbaren?
Leuchtner: Wichtig ist natürlich, dass die Firmen hinsichtlich des Umgangs mit allen Stakeholdern nachhaltig aufgestellt sind. In der Regel führt dies dazu, dass die Unternehmen sich deutlich effizienter entwickeln, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen meist motivierter sind und die Voraussetzungen der Firmen damit häufig deutlich besser sind. Einen weiteren Aspekt stellt die Nachfrage für nachhaltige Produkte dar. Momentan befinden wir uns in einem Umfeld mit steigender Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, was einen positiven Treiber für den Umsatz und die Auslastung eines Unternehmens darstellt. Insofern spricht wenig dagegen, dass die beiden Themen nicht Hand in Hand gehen können.
Widmann: Vor allem ist das Thema staatliche Investitionen und Interventionen auch sehr wichtig. Man konnte bereits sehen, wie schnell sich die Situation ändern kann und wie schnell Unternehmen, die beispielsweise im Bereich Energie tätig sind, eine enorm wichtige Rolle einnehmen können. Der ganze Markt orientiert sich innerhalb kürzester Zeit in Richtung dieser Unternehmen und dem Thema Nachhaltigkeit wird enorm viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aus unserer Sicht ist nun das Risiko bei Unternehmen, welche einen negativen Impact auf Gesellschaft und Umwelt haben, wesentlich größer als in der Vergangenheit und Änderungen können plötzlich und unerwartet passieren. Durch unseren Ansatz wird dieses Risiko automatisch minimiert.
Wie ist Ihre Einschätzung zum Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf Konsumentscheidungen? Findet Ihrer Meinung nach ein Umdenken statt?
Leuchtner: Meinem Empfinden nach ist das Ganze auch ein Stück weit eine Generationenfrage. Man kann es nicht unbedingt pauschal beantworten, aber ich glaube, dass die jüngere Generation im Durchschnitt ein höheres Bewusstsein für das Thema besitzt und dass dieser Anteil innerhalb jeder Generation weiter ansteigen wird. Jedoch kann man nicht sagen, dass die Gesellschaft pauschal ein höheres Bewusstsein für Nachhaltigkeit entwickelt. Es gibt sicher auch einige Menschen, die aus Protest die Gegenposition einnehmen. Ich denke, dass wir zumindest im Durchschnitt nach und nach eine zunehmende Bereitschaft entwickeln, im Zweifel das nachhaltigere Produkt zu bevorzugen.
Widmann: Die Konsumenten wählen immer mehr nachhaltige Unternehmen. Dadurch werden deren Produkte und Dienstleistungen besser und günstiger, und hierdurch wiederum einem größeren Publikum zugänglich. Auf der anderen Seite werden die weniger nachhaltigen Firmen im Zeitverlauf möglicherweise vom Konsumenten „bestraft“. Dies ist auch in der Finanzwelt beobachtbar.
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