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Die Buy-and-Hold-Strategie ist eine bewährte und beliebte Anlagevariante. Sie bietet gute Chancen bei vergleichsweise überschaubaren Risiken. Für wen ist sie geeignet? Und was müssen Sie beachten, um mit Buy and Hold erfolgreich zu investieren?
Was bedeutet Buy and Hold?
Unter dem Begriff Buy and Hold (deutsch: Kaufen und Halten) versteht man eine langfristige Anlagestrategie. Häufig wird die Buy-and-Hold-Strategie im Zusammenhang mit Aktienkäufen oder Fondsinvestments verwendet. Dabei ist gemeint, dass Anleger:innen sich für bestimmte Wertpapiere entscheiden, diese kaufen, und über einen Zeitraum von 10 bis 25 Jahren in ihrem Portfolio behalten. Dieses Vorgehen ist auch auf ETFs , Rohstoffe und Immobilien anwendbar.
Es handelt sich bei der Buy-and-Hold-Strategie um eine passive Anlage, da die Anlegenden auf kurzfristige Schwankungen nicht reagieren. Fällt beispielsweise der Kurs eines Fonds, werden die Anteile weiter gehalten und vorübergehende Kursverluste einfach ausgesessen. Auch bei steigenden Kursen wird in der Regel nicht verkauft, bis der geplante Anlagezeitraum erreicht ist.
Warum macht eine langfristige Anlage Sinn?
Studien zeigen, dass die Buy-and-Hold-Strategie trotz des geringen Aufwandes sehr zufriedenstellende Renditen bietet. Denn: Gute Jahre machen in der Regel die schlechten wieder wett, sodass über die Zeit eine positive Kursentwicklung zu beobachten ist. Wer hingegen versucht, den idealen Zeitpunkt für ein Investment zu finden, also dann kaufen möchte, wenn die Kurse sehr niedrig sind (Market Timing), hat es schwieriger, seine Anlage erfolgreich aufzustellen. Denn niemand kann den richtigen Einstiegszeitpunkt vorhersagen.
Bevor man die Wertpapiere kauft, ist der Aufwand bei Buy and Hold jedoch erst einmal höher. Schließlich sollten die Wertpapiere für eine langfristige solide Anlage sorgsam ausgewählt werden. Die Grundvoraussetzung für ein renditestarkes Buy and Hold ist, dass das Vermögen breit gestreut wird. Das kann bedeuten, in verschiedene Wertpapiere oder Wertpapierarten zu investieren, aber auch Branchen oder Regionen zu streuen und nicht alles auf eine Karte zu setzen.
Außerdem muss die Qualität der Kapitalanlage stimmen. Das heißt vor dem Kauf gründlich zu recherchieren, was man sich ins Depot holt. Wer die Buy-and-Hold-Strategie anwenden möchte, sollte auf wirklich solide Fonds, Aktien oder Indizes achten: Geschäftsberichte, vergangene Kursentwicklungen, Prognosen und Konkurrenzentwicklung können Aufschluss geben. Garantien für zukünftige Entwicklungen gibt es, wie immer bei Wertpapieren, natürlich nicht.
Die Grenzen von Buy and Hold
Buy and Hold bedeutet nicht, dass Sie jedes Wertpapier stur im Portfolio lassen sollten. Brechen die Kurse einzelner Wertpapiere ein, beispielsweise weil ein Unternehmen insolvent wird oder eine Branche massive Verluste verzeichnet, ist es sinnvoll, die Wertpapiere abzustoßen. Im Gegenzug können Sie dann vielversprechendere Kandidaten ins Depot holen. Ein regelmäßiger Wertpapier-Check ist also auch bei Buy and Hold wichtig.
Vor- und Nachteile von Buy and Hold
- Wenig Aufwand und Stress
- Geringeres Risiko als beim Daytrading
- Geringere Kosten (z. B. Transaktionskosten)
- Mehr Chancen auf Dividenden
- Kann langweilig werden
- Erfordert gute Nerven bei Kurseinbrüchen
- Ggf. schlechter Einstiegszeitpunkt gewählt
- Was spricht für die Anlagestrategie? Diese passive Anlagestrategie ist insbesondere für Kleinanleger:innen interessant: Der Aufwand ist überschaubar und das Risiko weitaus geringer als beim Daytrading, also dem Handel von Wertpapieren auf Basis der tagesaktuellen Kursentwicklung. Insgesamt kommt Ruhe in den Vermögensaufbau. Gleichzeitig verursacht eine Buy-and-Hold-Strategie nur wenig Kosten. Durch häufige An- und Verkäufe fallen bei Wertpapieren Transaktionskosten an, die die Rendite schmälern. Hinzu kommen Dividenden bei entsprechenden Aktien, die sich über den langen Anlagehorizont hinweg läppern.
- Und wann eignet sich Buy and Hold eher nicht? Die Nachteile einer Buy-and-Hold-Strategie sind oft eher psychologisch: Manchen Anlegerinnen und Anlegern ist dieser passive Vermögensaufbau einfach zu langweilig – auch wenn Buy and Hold vorab eine ausführliche Recherche nach geeigneten Wertpapieren und regelmäßige Depotchecks erfordert. Es braucht außerdem gute Nerven, schlechte Zeiten an der Börse auszusitzen. Das größte Risiko besteht darin, dass man einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt erwischt und zu besonders hohen Kursen einkauft. Das lässt sich dadurch vermeiden, dass man das Kapital in mehreren Tranchen über einen längeren Zeitraum hinweg sukzessive investiert.
Langfristig denken in unruhigen Zeiten
Auf jede Krise folgte bisher eine Erholung. Das zeigt ein Blick auf über 30 Jahre Deutscher Aktienindex (DAX). Ein Blick auf die historische Entwicklung des DAX zeigt: Langfristig haben sich die Kurse bisher noch nach jedem Crash wieder erholt – wenn auch unterschiedlich schnell. Für Anleger:innen mit langem Atem und guten Nerven können solche Zeiten auch Kaufgelegenheiten sein.
Quelle: Ariva, eigene Darstellung
Tipps für den Einstieg in Buy and Hold
- Nehmen Sie sich Zeit: Informieren Sie sich gut, wenn Sie in Aktien oder Fonds investieren möchten. Denn die Buy-and-Hold-Strategie funktioniert nur mit einer soliden Auswahl an Wertpapieren – also breit gestreut und von Unternehmen bei denen eine langfristige positive Wertentwicklung zu erwarten ist.
- Behalten Sie Ihr Depot im Blick: Hat sich der Kurs eines Wertpapiers seit dem Kauf verdoppelt, könnten Sie die Hälfte verkaufen. Dann haben Sie Ihr Kapital zurück und können damit ihr Portfolio ausweiten, während die andere Hälfte weiter für Sie arbeitet.
- Verkaufen Sie schlechte Wertpapiere: Sollten Sie im Notfall Geld benötigen, verkaufen Sie stets Ihre schlechtesten Positionen, damit sich Ihre anderen Wertpapiere weiter gut entwickeln können.
Hinweise:
- Grafik DAX: Reine Indexbetrachtung ohne Kosten, inkl. Nettodividenden, auf Tagesbasis, lineare Skalierung. Der DAX wurde am 1. Juli 1988 eingeführt. Für den 31. Dezember 1987 wurde er auf 1.000 Indexpunkte normiert.
- Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige zu erwartende Wertentwicklung.
- Die UmweltBank gibt keine Empfehlungen zum Erwerb, Halten oder Verkauf einzelner Finanzinstrumente (Anlageberatung i.S.d. § 2 Abs. 8 Satz 1 Nr. 10 WpHG).
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