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Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach lässt sich eigener Storm erzeugen. Gut für die Umwelt – und fürs Portemonnaie. Lesen Sie hier, wie eine PV-Anlage funktioniert und welche Vorteile ganz konkret auf Sie warten.
Solarenergie nutzen: kurz erklärt
Eine PV-Anlage produziert Strom aus Sonnenenergie. Dafür sind Solarzellen nötig, die zu größeren Solarmodulen zusammengeschaltet sind. Diese Module werden üblicherweise auf dem Hausdach montiert. Bei direkter Sonneneinstrahlung, aber auch bei diffusem Licht, vorübergehendem Schatten oder im Winter erzeugen die Solarzellen Gleichstrom. Ein Wechselrichter sorgt dann dafür, dass dieser Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird. Das ist wichtig, weil die Stromnetze und hausinternen Stromleitungen mit Wechselstrom arbeiten.
Stromspeicher sind sinnvoll
Eine Photovoltaikanlage besteht aus zwei Hauptkomponenten: Solarmodul und Wechselrichter. Sinnvoll ist es, sie auch mit einem Batteriespeicher auszustatten. So lässt sich erzeugter Strom speichern. Betreibende einer PV-Anlage machen sich damit noch unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz, denn der gespeicherte Strom kann in der Regel einen Großteil des Energiebedarfs decken.
Mit Photovoltaik Solarstrom erzeugen
Vorteile im Überblick
PV-Anlagen haben einen großen Nutzen – für uns persönlich, für unsere Gesellschaft und für die Umwelt. Welche das sind? Das lesen Sie hier:
Persönlicher Nutzen:
- Der durch Solarenergie erzeugte Strom kostet in der Regel nur ein Drittel des Stroms, der andernfalls teuer vom Energieversorger bezogen werden muss.
- Mit einem Stromspeicher machen sich Photovoltaik-Besitzende unabhängig von den großen Stromkonzernen und deren Energiepreisen.
- Die Anschaffung einer PV-Anlage ist durch viele Förderprogramme erschwinglich – und: Bei einer Lebensdauer von weit mehr als 20 Jahren amortisiert sich die Anlage innerhalb weniger Jahre. Über ihre Lebensdauer erzeugen sie ein Vielfaches der Energie, die zu ihrer Herstellung nötig ist.
- Der erzeugte Solarstrom kann nicht nur für den Eigenverbrauch verwendet werden, sondern lässt sich auch ins öffentliche Netz einspeisen. Dann profitieren Besitzer und Besitzerinnen von der Einspeisevergütung: Für jede eingespeiste Kilowattstunde zahlt der Staat einen gewissen Betrag. Aber Achtung: Die Einspeisevergütung sinkt in den kommenden Jahren!
- Die Installation einer Photovoltaikanlage führt zu einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
- Photovoltaik-Betreibende haben kaum mit Verschleiß zu rechnen. Die PV-Anlage muss in der Regel während der gesamten Lebensdauer kaum gewartet werden. Aber Achtung: Eine Erneuerung des Wechselrichters kann nach 10 bis 15 Jahren nötig werden.
- Elektroautos lassen sich mit dem Strom der eigenen PV-Anlage laden.
- Die Installation und Montage einer Photovoltaik-Anlage ist üblicherweise innerhalb weniger Tage möglich.
Einspeisevergütung – Was ist das?
Wer Strom mit der eigenen Photovoltaikanlage erzeugt, profitiert von der Einspeisevergütung. Das heißt, für jede ins öffentliche Netz eingespeiste Kilowattstunde erhält man einen festgelegten Betrag über einen Zeitraum von 20 Jahren. Das bietet eine langfristige Investitionssicherheit. „Die Höhe der Vergütung ist vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme abhängig und wird über 20 Jahre gezahlt“, berichtet das Umweltbundesamt auf seiner Website.
Die Zahlung der Einspeisevergütung soll das Tempo des Zubaus von Photovoltaik-Anlagen beschleunigen. Das bedeutet aber auch, dass die Einspeisevergütung endlich ist. Sie wird wahrscheinlich abgeschafft, wenn das Gesamtausbauziel erreicht ist.
Vorteile für die Umwelt:
Photovoltaik-Anlagen erzeugen den sogenannten Triple-Green-Effekt:
- Sie produzieren erneuerbare Energie – und zwar CO2-emissionsfrei. Es werden keine fossilen Brennstoffe verbraucht. Und auch die Transportwege für fossile und regenerative Brennstoffe entfallen.
- Solarmodule werden ressourcenschonend produziert und …
- … lassen sich sehr einfach recyceln.
Nutzen für die Gesellschaft
- Jede PV-Anlage speist einen Teil der Solarstromproduktion ins öffentliche Stromnetz ein und macht die gesamte Gesellschaft unabhängiger von konventionellen Kraftwerken.
- PV-Anlagen auf dem Dach stören niemanden – weder Menschen noch Tiere.
- Photovoltaikanlagen ermöglichen eine verteilte Energieerzeugung; Privatpersonen werden zu Energieversorgerinnen und -versorgern.
- Photovoltaik macht neue Geschäftsmodelle möglich.
- Photovoltaikanlagen sind eine wassersparende Alternative zu kühlungsintensiven fossilen und kerntechnischen Kraftwerken. Sie vermindern damit den gesellschaftlichen Druck zur Nutzung lokaler Wasservorräte.
Photovoltaik im Vergleich
PV-Anlagen sind nicht bloß ein Tropfen auf den heißen Stein, sondern leisten relevante Beiträge zur Stromversorgung. Das berichtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Im Jahr 2022 lieferten Photovoltaik-Anlagen in ihrer Gesamtheit 11 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs in Deutschland. An sonnigen Tagen kann PV-Strom zeitweise mehr als zwei Drittel unseres Stromverbrauchs abdecken.
Rauf aufs Dach – oder nicht? Checkliste für Unentschlossene
Die Entscheidung für eine eigene Photovoltaik-Anlage fällt nicht immer leicht. Überprüfen Sie hier, ob sich Solarmodule auf Ihrem Dach lohnen könnten:
- Eigenheim?
Wer ein Haus besitzt, hat es am leichtesten, eine PV-Anlage zu installieren – dann ist keine Genehmigung von der Vermieterin oder vom Vermieter nötig. - Bauvoraussetzung?
Wer überlegt, eine Photovoltaikanlage zu installieren, sollte überprüfen, ob dafür eine Baugenehmigung beantragt werden muss. Das ist zwar meist nicht der Fall. Dennoch kann es Hürden wie Denkmal- oder Milieuschutz geben. Auskunft erteilt die Kommune. - Dachausrichtung?
Im besten Fall ist das Dach nach Süden ausgerichtet. Süd-Ost oder Süd-West sind aber auch Alternativen. Dächer mit Ost-West-Ausrichtung eignen sich besonders für einen hohen Eigenverbrauch. - Dachneigung?
Ideal ist eine Dachneigung von 30 bis 50 Grad. In der Theorie kann die Sonnenergie am besten genutzt werden, wenn die Sonne im rechten Winkel auf die PV-Anlage trifft. ABER: Moderne Photovoltaik-Technik macht es möglich, dass heute für fast jedes Dach eine PV-Anlage für gute Erträge konzipiert werden kann. - Stabiles Dach?
Das Dach sollte in der Regel stabil genug sein, um das Gewicht der Solarmodule tragen zu können. Im Zweifel hilft eine gute Beratung durch das Fachhandwerk. - Wenig Schatten?
Das Haus beziehungsweise das Dach sollte sich nicht in permanentem Schatten befinden, denn so kann es zu einem Minderertrag der Photovoltaik-Anlage kommen. Bei Planung einer PV-Anlage empfiehlt es sich daher, auch einen niedrigen Sonnenstand im Auge zu behalten. Tipp: Auch auf ausladend wachsende Bäume achten! - Wirtschaftlichkeit?
Vor der Installation einer Photovoltaik-Anlage sollte man unbedingt abschätzen, wie viel Stromertrag die Anlage pro Jahr erbringen wird. So lässt sich besser einordnen, wie viel die Photovoltaikanlage kosten darf. Hier bietet Ihnen die Stiftung Warentest einen Renditerechner an.
Photovoltaik ist langlebig
Photovoltaik wurde ursprünglich für Weltraumanwendungen entwickelt und ist deshalb sehr langlebig und wartungsarm. „Viele Module funktionieren selbst nach 30 Jahren noch einwandfrei“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft. Die Minderung ihres Wirkungsgrades sei äußerst gering.
Fazit: PV ist meist eine gute Idee – aber Beratung ist sinnvoll
„Eine Investition in die Solarenergie lohnt sich für den Klimaschutz immer und macht sich in den meisten Fällen auch für den eigenen Geldbeutel bezahlt“, fasst Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, zusammen.
Und: Wer ein eigenes Haus besitzt, auf dessen Dach kein Schatten fällt, hat schon mal die besten Voraussetzungen für eine eigene Photovoltaik-Anlage. In diesem Fall ist eine solche Anlage in der Regel eine gute Investition. Die Kosten lassen sich üblicherweise ebenfalls gut realisieren, da es für eine Photovoltaik-Anlage staatliche Förderungen gibt.
Trotz all dieser Vorteile bleibt die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage aber immer ein sehr individuelles Thema: „Ob und wie schnell sich eine Anlage rechnet, ist abhängig davon, wie der Solarstrom genutzt wird, wie hoch der Eigenverbrauchsanteil ist und ob neue Verbraucher wie beispielsweise ein Elektroauto mit dem PV-Strom geladen werden“, sagt Carsten Körnig. Generell gilt: Ein persönliches Gespräch ist immer eine gute Idee. Beraten lassen können Sie sich beispielsweise bei einem auf Solartechnik spezialisierten Fachhandwerksbetrieb oder der Verbraucherzentrale – online oder telefonisch.
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